EISENREICH R.

Firm No. 14185000

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Wir über uns

Harzlich willkumme im Arzgebirg´...

 
Die Erzgebirgische Likörfabrik wurde 1951 gegründet, hervorgegangen ist sie aus den zwei größten Bockauer Likörherstellern vor dem 2. Weltkrieg.

1991 wurde die Firma durch die Familie Eisenreich von der Treuhandanstalt erworben. Im rein ostdeutschen Familienunternehmen werden nun die jahrhundertealten Traditionen der Likörherstellung fortgeführt.

Die Produktpalette umfaßt derzeit 27 Sorten, vornehmlich erzgebirgische Spirituosen - Spezialitäten, z. B.

Aecht Bockauer Erzgebirgskräuter, Aecht Bockauer Wilde Sau, Aecht Bockauer Kümmel, Aecht Bockauer Edeleberesche, Aecht Bockauer Bitter, Aecht Bockauer Angelika, Aecht Bockauer Vogelbeer - Likör, Aecht Bockauer Holunderbeer - Likör.
 

Eine besondere Spezialität des Hauses stellt Dr. Stoughtons Magentropfen dar. Hergestellt nach einem Originalrezept von 1776, hilft dieser Magenbitter aus 23 Kräutern mit 48 % Vol. Proz. hervorragend bei (gegen) Völlegefühl und Magenverstimmung.

Ein Renner ist auch der "Alte gute Bergmannsschnaps", den die Bergleute früher als Deputat erhielten.

 
Weil Tradition allein einen Betrieb nicht am Leben erhalten, suchten die Eisenreichs neue Wege mit Softspirituosen wie Erichs Rache, Ost Ampelmännchen, Geiler Bock und Trabi-Power. Letzter hat soviel Prozente wie der erste Trabi PS, nämlich 23.
 

Bekannt und begehrt sind auch die sechs alkoholfreien Getränke sowie die fünf Sorten Longdrinks, die mit nur 6 % Vol. alc. leicht verträglich sind.

Das Wasser für alle Getränke sprudelt übrigens unter einem kleinen Häuschen etwa 100 Meter aus den Tiefen des Erzgebirges. Die Firma wurde also nicht auf Sand, sondern auf bestes Erzgebirgswasser gebaut.

 
Zu schätzen weiß man die gute Bockauer Qualität mittlerweile in allen fünf neuen Bundesländern. Die 22 Beschäftigten und fünf Lehrlinge haben die Wünsche von 1800 Kunden zu erfüllen.

Seit 1994 gibt es auch das Erste Sächsische Spirituosenmuseum - "Bockauer Wurzelstube".  Hat man alle Gerätschaften zur Likörherstellung bestaunt, können natürlich sämtliche Spirituosen verkostet und auch gekauft werden.

 
Erstes Spirituosenmuseum Sachsens - "Bockauer Wurzelstube"
 
Bockau bietet seinen Besuchern seit kurzem einen besonderen Anziehungspunkt.

Im ersten Spirituosenmuseum Sachsens können Touristen alte Destillierblasen, Kräutermühlen, historisches Bildmaterial, Kräuter- und Wurzelproben und viele andere interessante Zeitzeugen des jahrhundertealten Laborantenwesens in Bockau bewundern.

 
Doch damit nicht genug.

Alle im Unternehmen hergestellten Spirituosenspezialitäten warten in der "Bockauer Wurzelstube" förmlich darauf, verkostet oder verkauft zu werden. Im "Filmstübel" werden Einblicke in die Likörherstellung vermittelt, und im "Kaffeestübel" genießen die Gäste die "aechte" erzgebirgische Gemütlichkeit.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und grüßen mit einem herzlichen "Glückauf".

 
PS:

Ein Bockauer Wurzelstuben – Likörchen in Ehren, kann wirklich keiner verwehren.

 

Die "Bockauer Wurzelstube" erwartet Sie:
 
von Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 16 Uhr  
samstags, sonntags und an Feiertagen von 13 Uhr bis 17 Uhr
 
Besuchergruppen werden nach Vereinbarung auch außerhalb dieser Zeit betreut.
 
(Schließtage: Neujahr, Karfreitag, Himmelfahrt, Bußtag sowie 1. und 2. Weihnachtsfeiertag)
 
Geschichte
 
Kurzer Abriß zur Geschichte des Bockauer Kräuteranbaues und Laborantenwesens

Bockau hatte in den vergangenen Jahrhunderten gegenüber seinen Nachbarn etwas besonderes aufzuweisen. Man zog in Gärten und auf Feldern, sammelte auf Fluren und in Wäldern Heilkräuter und Arzeneipflanzen.

 
Da oft nur die Wurzel Verwendung fand und auch der Neid eine Rolle spielte, hatte Bockau seinen Spitznamen weg, man sagte nur noch "Wurzelbucke".

Wichtigste Pflanze der Bockauer Kräuterbauern war die Angelikapflanze, genannt die Engelswurz.

 
Angelica archeangelica L. ist ein Doldengewächs und hat als Heimat das nördliche Europa. Die Wurzel dieser Pflanze ist stark mit ätherischen Ölen angereichert und es gibt kaum eine Krankheit, bei der die Angelikawurzel in der Volksheilkunde nicht Anwendung findet.

Die Angelikawurzel wurde im Volksmund nur als Wurzel bezeichnet. Schon früh fand diese Wurzel Eingang in die Volksheilkunde.

Im Bockauer Kirchenbuch ist zu lesen:
"Der alte Danelmichel (gestorben 1599), welcher der erste Arzeneihändler gewesen und zur Pestzeit viel Geld verdiente, von welchen die Michael Weißen allhier noch herstammen, welche ein Privilegium der Arzeneihandlung in Schlesien haben".

 
Mit Sicherheit waren die ersten Händler auch die ersten Anbauer. In Bockau wurde die Angelika domestiziert und feldbaumäßig angebaut, dies ist eine bewundernswerte Leistung unserer bäuerlichen Vorfahren.

Zeitig erkannten unsere Vorfahren, daß mit dem Reff und mit dem Schiebock gutes Geld nach Hause gebracht werden konnte. So zogen sie im Spätherbst los, um die Erzeugnisse ihres Sammeleifers und ihres Feldbaues zu verkaufen.

 
Die Absatzgebiete waren zwischen den Familien aufgeteilt, aber auch aus den Nachbardörfern, z. B. aus Sosa zogen sie mit dem Bergmannshabit mit Bockauer Tropfen und Olitäten übers Land. Sie zogen nach Wien, Königsberg, Hamburg und Breslau. Sie hatten kaiserliche, königlich – preußische Previlegien, aber auch schweizerische und Lübecker Handelsgerechtigkeiten.

Ihr Weg war gekennzeichnet von Mühsal und Strapazen, von Ungerechtigkeiten denen das fahrende Volk zu dieser Zeit ausgesetzt war. All das konnte sie nicht abhalten, wieder und wieder übers Land zu ziehen, bekamen sie doch bares Geld auf die Hand, was zu dieser Zeit eine Seltenheit war.

 
Doch nicht nur Angelika wurde angebaut, unser Chronist Pfarrer Georg Körner (lebte im 18. Jahrhundert) gibt in seinem Wurzel- und Kräuterkatalogus, 1760, 102 Pflanzen an, die in Bockau angebaut und gesammelt wurden.

Es war eben eine Besonderheit Bockaus, daß man Heilpflanzen nicht nur sammelte und anbaute, man stellte auch wässrige Auszüge und Extrakte her. Diese Einreibungen, Tropfen und Bitterliköre wurde gern gekauft und erzielten immer eine gewisse Heilwirkung. Der berühmte "Schneeberger Schnupftabak" wurde in Bockau hergestellt. Bis 100.000 dieser ovalen Spanschachteln wurden pro Jahr gefüllt und abgesetzt.

Nun noch einige Namen der bekanntesten Tinkturen: Wiener Balsam, Gnadenbalsam, Lebensöl, Englischer Universalbalsam, Markgrafenpulver, Bergöl, Bockauer Bitter, Stoughtons Magentropfen, usw. usw...

 
Von den 60 Laboranten und 13 Vitriolbrennern im 18. Jahrhundert ist nicht viel übriggeblieben. Bis in unsere Zeit hinein wurde noch destilliert, aber doch in der Hauptsache Liköre und Kräuterschnäpse. Zu den letzten Zeugen dieses alten Gewerbes, daß bei allen Einschränkungen durch die Schulmedizin, doch viele guten Seiten hatte und im Gebirge vielen Menschen Arbeit und Brot gab, gehört auch die Erzgebirgische Likörfabrik Bockau R. Eisenreich & Co. GmbH.
 
Bockau, September 1993
 
G. Leichsenring
Ortschronist Bockau